„Bis alles von Dir in mir vereint ist.
Bis alles von mir mit Dir eins ist.
Bis alles in uns abhebt.
Bis alles in uns fliegt.“
waren seine Worte in einem der unzähligen schwülstigen Liebesgedichten, die er mir ab unserem Kennenlernen zweitweise sogar stündlich schickte. Mir, der Frau auf die er schon so lange gewartetet hatte. War die Letzte noch zu egoistisch und zu wenig mütterlich, war die davor einfach zu langweilig und die dazwischen waren für Ihn sowieso nicht ernst, ist aber auch egal, weil das war sicher Alles einfach Bestimmung uns zusammen zuführen. Heute weiss ich, es waren keine Liebesgedichte, sondern gefährliche Drohungen.
Es begann Alles mit einer scheinbar harmlosen Einladung, den akuten Liebeskummer doch lieber im Paradies zu ertränken. Ich damals gerade am neu sortieren meines Lebens und der verständnisvolle Freund meines Freundes, der mir sein Haus zu Erholung überlassen will. Er wird wahrscheinlich gar nicht da sein, waren seine Worte.
Er war natürlich doch da und ich von da an keine Minute mehr alleine. Es folgten stundenlange Gespräche, Nächte die zum Tag wurden und umgekehrt. Es war ziemlich schnell klar, dass er sich in mich verliebt hatte, doch ich zögerte. Mein Plan war zu diesem Zeitpunkt ein ganz anderer. Ich wollte endlich ALLEIN die Welt bereisen und auf keinerlei Partner Rücksicht nehmen, ausserdem war er einfach nicht mein Fall. Ich war so mit mir beschäftigt, dass ich nicht einmal eine Überlegung in der Richtung hatte. Die Zeit verging und so sehr ich mich auch bemühte etwas an ihm zu finden, was nicht absolut perfekt und passend zu meinen Plänen war, ich fand nichts. Jeder Zweifel wurde schon beseitigt bevor ich ihn überhaupt aussprechen konnte.
Ich wollte nicht mehr verhüten, kein Problem, er ist nicht zeugungsfähig! Ich wollte mich mehr um meine künstlerischen Projekte kümmern, kein Problem, er hatte auch meine Vorgängerin immer dabei unterstützt. Egal wie absurd, unrealistisch oder oder meine Vorstellungen waren, er war nicht nur immer dabei -Nein- es war als wären es seine eigenen Ideen. Wie kann es doch anders sein, scheint es doch Bestimmung zu sein, dass ich in sein Leben getreten bin. Irgendwann war ich überzeugt, es war einfach zu schön um es zu ignorieren. Er der perfekte Mann, der nicht nur anscheinend sehr genau weiss was er will, nämlich mich, sich dabei auch noch sozial engagiert und offensichtlich auch rundherum beliebt ist. Nirgends ein Grund zum Argwohn, warum auch, ich wurde jeden Tag mit Blumen geweckt und rund um die Uhr mit Liebesgedichten zugetextet, da wäre sogar Shakespeare schwindlig geworden. Trotzdem fühlte es sich immer wieder einfach viel zu schnell an, kaum hatte ich einer Beziehung zugestimmt, sollte ich auch schon einziehen, da Fernbeziehungen zum scheitern verurteilt sind und das wollten WIR natürlich nicht. Es dauerte keine 3 Monate und ich war dank seiner Unterstützung mit Sack und Pack bei ihm eingezogen. Mit dieser Entscheidung endete die schöne Phase des LOVE BOMBING aber auch allmählich. War seine Grenzenlosigkeit bis dahin noch rein postiv in Erscheinung getreten, änderte es sich schon an meinem ersten gemeinsamen Geburtstag. So schön der Tag begonnen hatte, so massiv war der Alptraum in dem er endetete. Nach einer Ballonfahrt und einem Tag voll Spass gingen wir essen. Wir hatten noch nicht einmal bestellt, schlug die Stimmung ohne erkennbaren Grund komplett um, irgendetwas stimmte nicht und ich fand mich innerhalb von 2 Sätzen in einer Diskussion, die ich noch Minuten davor nicht einmal zu träumen gewagt hätte. Jeder Satz auf einmal ein untergriffer Angriff auf meine Person lautstark in aller Öffentlichkeit vorgetragen. Es schien, als ob er wirklich Spaß daran hatte mich vor Publikum zu demütigen und meine Abhängigkeit (um wieder nach Hause zukommen) zu genießen. Ich war wie vom Blitz getroffen und versuchte verzweifelt zu verstehen, was da gerade passiert war. Irgendetwas musste ich doch getan haben, schließlich verhielt er sich so, als hätte ich IHN gerade schwer verletzt und nicht er mich. Heute weiss ich, nicht ich habe Ihn verletzt sondern seine Mutter, schon lang vor mir so nachhaltig, dass jede Frau, die behauptet Ihn zu lieben, allein dafür schon verachtet wird. Klingt kompliziert, ist es auch, aber bei soziopathischen Narzissten völlig normal. Was leider auch eine weitere empirische These bestätigt. Jeder Täter ist ein verleugnetes und/oder im Stich gelassenes Opfer. Warum wir als Gesellschaft den Opferschutz vielleicht auch endlich mal Ernst nehmen sollten, das wäre wirkliche Gewaltprävention.
Es dauerte nicht einmal insgesamt 4 Monate Beziehung und ich stand das erste Mal mit gepackten Kisten vor der Türe, doch anstatt der zu erwarteten Gehässigkeiten überraschte er mich mit einer Panikattacke und wenig überraschend blieb ich. Das nächste Mal als ich gehen wollte, drohte er mir durch die Blume, dass ich Alles was ich nicht sofort mitnehmen würde, auch nicht wiedersehen würde. Nachdem Xten vereitelten Versuch zu gehen, war mir auch klar, direkt wird es nicht gehen, also machte ich, typisch Opfer gute Miene zum bösen Spiel. Ich zog mich zurück, benutzte jeden Termin in meiner Heimatstadt um diskret wieder meine Sachen zurück zubringen. Vermied Intimität und schob Krankheiten vor und dachte spätestens bis Ende des Jahres sollte ich es so auch geschafft haben. Doch dann kam Alles anders als ich dachte, den auch die Zeugungsunfähigkeit war eine Lüge. Ich war schwanger von einem Mann der Spass daran hatte mich zu besitzen und mich bei jeder Gelegenheit zu demütigen. Meine Freude war begrenzt, seine nicht endend wollend.
War es bis zu diesem Zeitpunkt mehr oder minder offene psychische Gewalt und Gaslightning kamen jetzt körperliche Übergriffe auch vermehrt zum Einsatz. Beim ersten Mal als er mir Handy und Autoschlüssel wegnahm, lief ich in der Nacht noch zu den Nachbarn und rief von dort die Polizei. Doch als ich mit Nachbarn und Polizei zurückkam war er auf einmal ganz ruhig und vernünftig und er wollte mich mit der Aktion auch nur vor mir selbst beschützen, da ich offensichtlich hysterisch bin.
Von da an war ich die Verrückte im Ort und Er weiter angesehenes Mitglied der Dorfgemeinschaft, den selbst wenn er mich geschlagen hätte, hab ich es wahrscheinlich verdient, war der allgemeine Tenor. Beim ersten Polizeieinsatz hatte er mich damals schwanger auch nur gewürgt und durchs ganze Haus gestoßen.
Er der Kinder liebt und immer welche haben wollte. Im Zuge der zahlreichen Konflikte nahmen die Grenzverletzungen immer weitere Ausmaße an, er las meine Nachrichten, kontaktierte meine Freunde um Sie über meinen bedenklichen Geisteszustand zu informieren, und lies mich keine Sekunde mehr aus den Augen. Erzählte mir Lügen und stellte seine Übergriffe so da, als wären sie gar nicht passiert, auch wenn es nur 10 min später war. Ich würde mich täuschen oder wäre hysterisch, oder auch beliebt, ich habe ihn mit meiner Art dazu getrieben. Zu diesem Zeitpunkt traute ich mir nicht einmal mehr in der Früh etwas zu kochen, da er sich von dem Gestank im Schlafzimmer belästigt fühlte.
Mittlerweile hatte ich fast täglich Alpträume. Untertags flüchtete ich trotz eises Kälte in den Wald oder in die Werkstatt, aber es half alles nichts. Seine völlig unbegründete Eifersucht, seine Demütigungen und Übergriffen wurden mit jedem Tag der Schwangerschaft nur schlimmer. Der anfänglich scheinbar hoch empathische Mann war jetzt der Mann, der ignorierte wenn ich steif wie ein Brett und mit Tränen unter ihm lag.
Gleichzeitig hatte seine Gehirnwäsche nicht nur bei mir sondern auch bei Freunden und Nachbarn Früchte getragen. Ich war völlig isoliert und glaubte nach mittlerweile 6 Monaten ununterbrochener Gehrinwäsche und Gaslightning auch meiner Wahrnehmung nicht mehr. Bin ich wirklich so ein schlechter Mensch, wenn ich den Schnittlauch so schneide. Fing er anfänglich Alle gedanklichen Ressourcen mit schmalzigen Liebesgedichten ein, so ging es nun nur noch ums nackte Überleben. Ich hatte permanent Angst und mittlerweile nicht nur um mich, sondern auch um das Ungeborene unter meinem Herzen.
Vielleicht war es auch der Mutterinstinkt, der mich dazu brachte das Unmögliche nochmal zu probieren, einfach zu gehen. Es brauchte noch ein paar Polizeinsätze und ich schaffte es wieder in meine Heimatstadt, aber nicht aus seinen Fängen. Zu Silvester hatte ich dann Blutungen und kurz darauf ein totes Kind in Händen. Natürlich war ich Schuld, wäre ich bei ihm geblieben, dann wäre es nicht passiert. Es war sicher nicht sein Psychoterror, seine Gewalt oder oder. Nein, es war meine kaltherzige Entscheidung IHN den perfekten Vater zu verlassen. Das Problem war, ich glaubte, dass leider selber. Ich glaubte selber, dass ich zu schwach war mich und somit auch das Kind zu beschützen.
Natürlich war er das einzig wahre Opfer der Situation, hatte doch nur mein Starrsinn seine Vaterschaft vereitelt. Das war auch eine seiner Rechtfertigungen warum er gleichzeitig mit der Mediatorin zuerst unbemerkt und dann offen anbandelte. Er war doch schließlich das Opfer und Sie ausgebildete Retterin. Das genau diese Mediatorin dann MICH in die Psychiatrie zwangseinweisen lies, als ich ihren Mailverkehr zufällig sah und meinte das gibt mir jetzt den Rest, ist dann fast nur noch ein Treppenwitz, vor allem weil der Aufenthalt keine 10 min dauerte.
Mein Martyrium sollte insgesamt noch 2 Jahre dauern, in denen er sich auch immer wieder scheinbar einsichtig und als der Mann präsentierte, indem ich mich verliebt hatte. Und tatsächlich verhielt er sich dann von einem Tag am Anderen wirklich glaubhaft anders, doch diese scheinbaren Verhaltensänderungen waren nur schauspielerische Adaptionen, die sogar oft ohne Windstoß, wie ein Kartenhaus in sich zusammen fielen.
Warum schreibe ich diesen Text?
Zu allererst für alle Betroffenen von häuslicher Gewalt, den auch mir haben die Berichte von anderen Frauen geholfen, meine geistige Gesundheit trotz massivem Gaslightning zu behalten. Aussderm ist die sonstige mediale Berichterstattung über das Thema, jedes mal wieder ein Tiefschlag und von so triefender Arroganz und Kurzsichtigkeit geprägt, dass ich jedesmal kotzen möchte.
- Ich schreibe diesen Text, weil ich selbst bis zu diesem Erlebnis, nie verstanden habe, warum Frauen ihre gewaltätigen Männer nicht einfach verlassen.
Männer die IHRE Frauen als IHREN Besitz ansehen, verlässt Frau deswegen nicht, weil sie jede Sekunde ihres Daseins, die reale Gefahr für Leib und Leben spürt. Eine mögliche Trennung heisst dann Verlust der kompletten Existenz bis hin zum Tod. Männer lassen ihren Besitz nicht einfach gehen und das machen Sie meist durch direkte oder indirekte Drohungen klar. Von dem psychischen Missbrauch durch meist jahrelange Demütigung und Herabwürdigung gar nicht redend. Solche Männer nicht langsam emotional abzustillen sondern einfach von einem auf den anderen Tag zu verlassen, impliziert die Möglichkeit eines Femizids nicht nur sondern lässt aus der Sicht des Verlassenen fast nichts anderes zu. Ausserdem kann Frau zumeist auf keine Hilfe oder Unterstützung durch die Gesellschaft hoffen.
Das Patriachat ruled hier mehrfach
- Frauen werden von klein auf noch immer dazu erzogen, brav, mütterlich, sozial, angepasst, etc zu sein und dabei IMMER nicht nur gut zu handeln sondern auch gut auszusehen, wenn sie sich weit über ihre Grenzen aufopfern. Care- Arbeit ist noch immer rein weiblich! Das fängt bei WaltDisney an (Arielle musste ihre Stimme für den Prinzen opfern, keiner erwartet ähnliches Opfer vom Prinzen) und hört bei den sogenannten Altherrenwitzen auf. Entspricht eine Frau diesem Bild nicht wird sie nämlich nicht nur von den Männern der Gesellschaft verurteilt sondern auch von den Frauen.
- Frauen sind zumeist finanziell spätestens dann abhängig von Ihrem Partner, wenn es ums Kinder kriegen und aufziehen geht. Hier versagt die Gesellschaft auf ganzer Linie. Kinder dürfen kein Armutsrisiko darstellen und es sollte eine wirklich freie sprich finanziell unabhängig Entscheidung der Frau sein, ob sie zu Hause bleiben will oder nicht. Wir bezahlen momentan jeden nur nicht die Mütter um auf die Kinder aufzupassen. Weiters besteht bei gemeinsamen Kindern mit einem gewaltvollen Partner oft trotzdem noch ein Umgangsrecht der Kinder mit dem Vater. Warum? Ganz einfach, weil psychische Gewalt schon sehr offen daherkommen muss, um als diese von Richtern und Jugendämtern überhaupt wahrgenommen zu werden und selbst dann ist es schwierig den Umgang zu verbieten. Ich hatte mich in meiner Situation damit abgefunden das Land verlassen zu müssen um mich und das Kind vor seinem direkten Zugriff zu schützen. Die Realität ist, dass viele Frauen trotz erfolgreicher Trennung über ihre gemeinsamen Kinder weiter Gefangene des Täters bleiben.
- Männer sind noch immer die Eigentümer der Welt. Wurden früher die Bauernhöfe und Unternehmen noch ausschließlich dem Sohn den Bewahrers des Namens vermacht, konnte dieses Bild weder in den Köpfen noch in der Realität der Menschen wirklich gedreht werden. Was wiederum dazuführt, wie überall sonst auch, man solidarisiert sich im Zweifel nicht mit der Frau die flüchten muss, sondern mit dem Mann der Nachbar, Bürgermeister, Freund oder Arbeitgeber bleibt, auch wenn er seine Familie grün und blau schlägt. Was die soziale aber auch die finanziellen Möglichkeiten der Flucht meist dann endgültig auf 0 reduziert. Das sind dann übrigens die Gleichen, die beim nächsten Frauenmord, dem Reporter dann erzählen, Sie hätten von nichts gewusst.
- Zivilcourage Fehlanzeige, wenn es um häusliche Gewalt geht. Wie lange ist Vergewaltigung in der EHE überhaupt erst strafbar!? Es ist leichter zu glauben, dass die Frau eine Verrückte ist, die hinter vorgehaltener Hand, die ein oder anderen Prügel sicher verdient hat, als auch nur ein Wort der Unterstützung. So traurig es ist, selbst bei ausgeprägter und sichtbarer physischer Gewalt wird lieber das Opfer dämonisiert, als der Täter. Unterstützung bei psychischer Gewalt oder Gaslightning sowieso unvorstellbar, ist ja nix passiert. Ganz im Gegenteil bei rein psychischer Gewalt wird sogar erst Recht oft die Position des Täters vertreten. In meinem Fall wurden dann oft Nachbarn mit meinem scheinbar unmöglichen Verhalten konfrontiert, welches diese sogar „un“aufgefordert verurteilten. Laut seiner Ersatzmami im Dorf ist es z.B eine absolute Zummutung und Frechheit, dass ich mir schwanger in der Küche etwas zum Essen mache, wenn er am anderen Ende des Hauses schlafen möchte und die dabei entstehenden Dämpfe seine Ruhe stören. Was klingt wie in einem schlechten Film aus längst vergessener Zeit, ist leider nur ein Beweis wie tief die Misogyne Teil des Patriachats ist. Frauen hassen nicht nur oft sich selbst, sondern auch Frauen, die sich nicht selbst hassen wollen.
- Gewalt wird im Patriachat nicht nur gerne heroisiert, sondern als nötiges Übel in Kauf genommen. Jungs sind halt so. Männer sind halt so. Beziehungsweise echte Männer sind stark und kraftvoll und zeigen keine Schwäche. Das dieses Bild für Männer mindestens genauso schädlich ist wie für Frauen, zeigt obrige Geschichte. Hätte mein EX irgendwann in seinem Leben das Opfer sein dürfen, was er nicht nur jahrelang war sondern noch immer ist, hätte er vielleicht einen anderen Weg als den des Täters für sich finden können. Das es auch eine Männlichkeit gibt, die nicht toxisch ist, scheint mittlerweile komplett aus der Mode zu sein, bzw. fehlt es hier auch an glaubhaften Vorbildern. Das Patriachat in Kombination mit dem Kapitalismus als Herschaftssystem pflegt halt ihre Soziopathen nur zu gerne mit Ruhm und Aufmerksamkeit und verschluckt gern Alle die sich nicht dem Diktat fügen.
- Ich dachte immer einer starken unabhängigen Frau, kann sowas nicht passieren.
Stimmt nur begrenzt. Eine starke unabhängige Frau wird sich davon wieder befreien. Das Einzige was hier eher helfen kann, ist ein starkes soziales Umfeld. Freunde oder Familie die eine Isolierung in der Form nicht zu lassen, dass die Frau ihm gänzlich ausgeliefert ist. Das aber wirklich perfide ist, es wird einer starken und unabhängigen Frau sogar eher passieren, als einem grauen Mäuschen, da diese auch keine Herausforderung für diese Art Täter darstellen.
- Ich dachte bis zu diesem Ereignis, dass es nie zu viel oder zu schnell gehen kann, wenn wir von Liebe reden und die Aufhebung aller Grenzen etwas Erstrebenswertes ist.
Heute weiss ich, wenn etwas soooo schnell soooo perfekt aussieht, dann ist es simple nicht echt und immer eine Illusion, die wenn auch vielleicht weniger tragisch, aber immer ein Ablaufdatum hat und gar nichts mit Liebe zu tun hat, wenn überhaupt mit verliebt sein. Wahre Liebe ist Vertrauen und Vertrauen ist eine Tochter der Zeit. Genauso verhält es sich mit der absoluten Grenzenlosigkeit. Grenzen sind wichtig, nicht nur weil auch positive Grenzverletzungen in Wahrheit übergriffig und respektlos sind, sondern weil es auch für den Genuss der Verschmelzung zwei Individuen mit Grenzen braucht. So bleibt die Aufhebung aller Grenzen vielleicht zwar erstrebenswert, aber die Weisheit der Erfahrung sagt auch, diese Grenzenlosigkeit bleibt nur frei von Destruktivität mit Geduld und Vertrauen, passiert daher eher auch nicht blitzartig. Es gibt da keine Abkürzungen, mögen Sie auch noch so verlockend aussehen.
- Was ist mein Anteil daran, warum ich?
Kurz, ich wollte ihm glauben. Trotz zahlreicher Beziehungserfahrung, reichte meine Vorstellung für die dahinterliegenden Abgründe nicht aus und das obwohl mein Vater und er definitiv Geistesbrüder sind. Ich wollte nicht glauben, dass es Eifersucht war, die ich in seinen Augen erblickte. Warum auch, wir waren damals noch nicht einmal wirklich Freunde. Ich lass seine Gedichte mit den Augen der Liebe und nicht der Angst. Ich hörte seine schönen Worte und überhörte die Wahrheit, die er auch sprach. Er sagte mir mal ganz am Anfang, es hat deswegen mit seiner Ex nicht geklappt, weil sie zu wenig Mutter war. Ich dachte mir damals nichts dabei, heute denke ich mir er hat mir die Wahrheit immer wieder gesagt. Er will und braucht eine Mutter, nur ich keinen Sohn. Er redete von einer Beziehung auf Augenhöhe und Unabhägigkeit. Übersetzt hieß es, du solltest schlau genug sein um meine Bedürfnisse zu erkennen, aber unabhängig genug bleiben, um nicht Selbes von mir zu erwarten. Also ja es gab die Momente des flauen Gefühls im Magen und den Wunsch, mal kurz ohne seinen Einfluss die Lage zu überdenken und das noch lang bevor es grausig wurde, aber er hatte immer eine Erklärung. Diese Erklärung war zwar immer indirekt meine mangelende Liebe oder mein Egoismus aber es beschäftigte mich zumindest solange mit meinem Verhalten, dass über Seines gar keine Zeit blieb nachzudenken. Ich sagte damals noch im Rausch, es fühlt sich wie ein 24 Stunden Job an, mehr brauchte ich nicht. Was mit mir nicht stimmt IHN mit einem Job gleichzusetzen.
Ein weitere Anteil von mir ist, ich war davor schon mal Opfer gewesen und mittlerweile weiss ich, dass Soziopathen das wirklich riechen können. Ein Weggefährte von Charles Manson sagte über ihn: “ Er hat sich immer die Frauen ausgesucht die schon angeschlagen waren, aber noch nicht gebrochen.“ Ich war damals angeschlagen eine verpfuschte OP und ihre Folgen zwangen mich meine Pläne zu überdenken und als dann die große Liebe scheinbar einfach so platzte, war ich froh über gute Ratschläge und etwas Leichtigkeit. Ich begriff erst viel später, dass ich schon lang vor der Einladung sein Ziel war. Ich wurde zu seinem Ziel schon als ein gemeinsamer Freund mein damaliger EX nur von mir erzählte. Er zeigte mir später Gedichte über seine Sehnsucht nach mir, zu diesem Zeitpunkt war ich aber noch mit seinem Freund liiert und kannte Ihn gar nicht. Welcher normale Mensch verliebt sich so unsterblich in einen Anderen, den er nicht einmal kennt?
Doch wer will den nicht geliebt und begehrt werden und das am Besten grenzenlos. Anstatt Verantwortung für mein Handeln zu übernehmen, war ich froh es mal nicht zu müssen. Mit einem hohen Mass an Empathie und Resilienz gepaart mit einer ausgeprägten Mütterlichkeit, war ich schon das perfekte Opfer. Mein besten Eigenschaften lockten mich nicht nur in die Falle -Nein- sie zementierten sie auch nachhaltig.
- Wie erkenne ich, dass etwas mehr als nur nicht stimmt sondern gefährliche Tendenzen hat?
Fühlt es sich zu gut an um wahr zu sein und passiert Alles viel zu schnell? Wäre die erste Frage, warum? Und da nicht warum ist es mir zu schnell und zu viel, sondern warum ist es in seinem Interesse. Würde der gesunde Menschenverstand manches nicht eher in einen WaltDisneyfilm packen und nicht mir am Silbertablett servieren. HÖR auf dein Bauchgefühl, deine Freunde, deine Haustiere, deine Kinder, alle werden vor dir merken was da wirklich passiert, auch wenn Sie es nicht immer klar artikulieren können.
Too good to be true ist hier das Stichwort
Wenn seine Eltern noch leben, lerne Sie kennen. Jeder pathologische Täter war selbst Opfer, ausser er hat eine Gehirnschädigung. Sein Verhältnis zu seiner Mutter sagt dir mehr über sein wahres Frauenbild, als er in schönen Worten widerlegen kann.
Scheint es unvorstellbar warum seine bisherigen Frauen ihn Verlassen haben, frag nach und lerne zwischen den Zeilen zu lesen. Zwischen den Zeilen lesen oder zumindest die Wahrheiten dazwischen nicht zu überhören, ist überhaupt ein sehr guter Tipp. Obwohl in der absoluten LOVEBOMBING-Phase nur bedingt möglich, aber die endet sowieso, sobald er sich deiner sicher ist. Spätestens da, solltest du dir dann auch sicher sein, an wenn du geraten bist. Den es beginnt schon mit kleinen Abwertungen zwischen all dem Liebesgesülze, die man anfänglich zwar bemerkt, aber deren Auswirkungen nicht bewusst begreift. Beim ersten Streit, wo du dir absolut keiner Schuld bewusst bist, selbst wenn es noch ohne körperliche Übergriffe passiert, sollten sämtliche Alarmglocken klingeln, dass es sich vielleicht nicht um die so schmalzig beworbene große Liebe, sondern simple um einen Stellvertreterkrieg der Ahnensysteme handelt.
Hast du auf einmal körperliche Symptome? Gehen dir auf einmal viel mehr Haare aus als sonst, oder quälen dich verschiedenste Entzündungen ohne offensichtlichen Grund. Täter sind energetisch immer übergriffig und das merkt unser Körper meist noch vor unserem Geist, weil der sich beim Gefühl einfach nicht von schönen Worten blenden lässt, sondern nur auf das reagiert was wirklich ist. Unser Körper weiss sehr zuverlässig einen Parasiten von echter Liebe zu unterscheiden und er wird sich je tiefer der Eingriff in unser Energiesystem ist, umso schneller und massiver zu wehren beginnen und das zumeist noch bevor es wirklich grausig auf anderen Ebenen wird.
Wir traffen irgendwann zufällig Freunde seiner EX auf einem Stadtfest und er begrüsste Sie und stellte mich Ihnen vor, genau in dem Moment war die ERSTREAKTION in ihrem Blick unübersehbar „Ah er hat ein neues Opfer, die Arme“ Ich sprach Ihn später darauf an und er meinte, wahrscheinlich hätte Ihn seine Ex dort einfach schlecht gemacht. Aber warum, wenn er der perfekte Prinz war und Opfer ihrer Untreue wurde? Die Wahrheit blitzt immer wieder durch, es ist nur die Kunst, sie auch als diese sehen zu können.
Was ich mit diesen Beispielen sagen will, man kann es erkennen, auch wenn man nicht direkt gewarnt wird, einzig man darf sich auch von einem MeisterManipulator nicht in seinen Ereignisstrudel mitreinziehen lassen. Den auch wenn es für dich das erste Mal ist, er hat jede Frau davor mit genau dem gleichen Schmäh ihres Wesens und Energie beraubt, um seine innere Leere mit ihrer Lebendigkeit zu füllen und mit jeder weiteren Frau nur sein Muster weiter verfeinert. Er ist bleibt ein Junkie und du nur seine Droge, bis von dir nichts mehr übrig ist oder er ein besseres Opfer gefunden hat. Solltest du ähnlichen Tendenzen an deinem Partner bemerken, LAUF so schnell und soweit du kannst. NEIN es wird NIE besser, nur schlimmer und die Opfer mehr und größer.
- Kann man solche Erlebnisse überhaupt verzeihen?
Ja, sollte man auch irgendwann für den eigenen Seelenfrieden. Verzeihen ja, vergessen niemals! Das Verzeihen übt man schon in der Beziehung täglich, denn man versucht permanent Entschuldigungen für sein Verhalten zu finden, die nicht sagen, er ist einfach ein komplettes Arschloch. In meinem Fall reichte nur ein kurzer Blick auf seine Familie und es war so offensichtlich, dass er selbst immer Opfer war und das damit die Einzige Rolle, die er sicher nicht einnehmen würde. Es blieb also nur Täter und Retter übrig, unnötig zu erwähnen, dass er selbst sich nie als TÄTER sondern immer als Opfer oder Retter sah. Ich wünsche ihm trotz allem nichts Schlechtes. Ist gar nicht nötig, ich habe die Hölle in der er täglich lebt, kennengerlernt und für die hat er sich genauso selbst entschieden, wie mein Vater schon lang vor ihm. Einzig wünsche ich nicht einmal meinem ärgsten Feind, was er mir angetan hat, weshalb alle Nachfolgerinnen ungesehen meine besten Wünsche und Energien schicke und einfach mal hoffe, dass er sich auch zukünftig soweit im Griff hat, dass es zumindest zu keiner Schlagzeile in der Krone wird.
- Gibt es ein „normales“ Leben danach?
Ja, wenn die Scham, die Angst und die Verzweiflung gehen. Die schlechte Nachricht das passiert erst, wenn du nicht einmal mehr peripher seinem Brainwash ausgesetzt bist, sprich er keinen Zugriff mehr auf dich hat. So sehr ich normalerweise für einen freundschaftlichen Umgang bin, in diesem Fall ist es nicht ratsam. Du bleibst in seinen Augen, sein Besitz vor allem wenn er dich nicht freiweillig gehen lies (was so gut wie nie passiert, ein Narzisst ist ohne CoNarzissten einfach nur schwer lebensfähig) und so behandelt er dich auch Jahre später noch. Als ich die Entscheidung traff mich nicht weiter von ihm erpressen zu lassen und auf meine Möbel und mein Zeug zu verzichten nur um keinerlei Kontakt mit ihm haben zu müssen, dachte ich bereits ich hätte diesen Alptraum endlich hinter mir. Leider, sollte es das noch nicht ganz gewesen sein. Mein Körper entschied sich daraufhin spontan mal auf allen Ebenen komplett einzugehen und irgendwann fand die Medizin auch einen Namen dafür. Die Medizin nennt es KPTBS und setzt mein Erleben damit mit KZ-Häftlingen gleich. Er nennt es wahrscheinlich noch immer Liebe und ich die schmerzhafteste Lektion meines Lebens. Der einzig wirklich Vorteil daran ist, ich bekomme sofort alle möglichen körperlichen Zustande, wenn sich auch nur ansatzweise so ein armseeliger Junkie in mein Umfeld verirrt.
Ich habe dank dieser Geschichte eine der paar wichtigsten Lektionen überhaupt für mein Leben gelernt, von deren Existenz mich zwar davor auch schon einige Menschen in meinem Leben überzeugen wollten, ganz voran meine Mutter, aber ich in meinen Lebenshunger und Sturheit nie davon abzubringen war. z.B Alles und sofort!
Es gibt keine Abkürzungen, ganz speziell nicht in der Liebe und auch Grenzenlosigkeit hat Grenzen und das ist gut so.
Ganz nebenbei habe ich meine wahren Freunde erkannt und mich von den Sogenannten nachhaltig getrennt.
Dank dem ständigen Spiegel tiefster seelischer Abgründe, bin ich mit meinen eigenen Abgründen mittlerweile auf Du und Du, anstatt sie meinen blinden Flecken zu überlassen. Das Unbewusste, die Leichen im Keller, die Muster die uns oft unbemerkt in eine Richtung ziehen, da wo wir zu Getriebenen werden und es einfach für unseren Charakter halten, da ist nichts mehr dunkel. Nein, es ist sogar schmerzhaft hell. Wo werde ich zum Täter/Opfer/Retter und warum. Wo ruled noch immer das kleine verängstigte Mädchen in mir und nicht die gstandene Frau. Warum rette ich immer alle Anderen nur nicht mich. Soviel Antworten auf soviele Lebensfragen und eine daraus resultierende Kompromislosigkeit, die manchmal sogar mir selbst schon Angst macht. Sämtliche Lebenslügen und Ihre zum Teil fatale Wirkung entarnt und die Freiheit sie nicht leben zu müssen. Eine Freiheit, die man zwangsläufig erhält, wenn man einmal ALLES verloren hat.
Ausserdem durfte ich durch die ständige scheinbare Liebe begreifen, woran man echte Liebe erkennt. Spoiler! Es sind nicht die schönen Worte! Es ist nicht die Intensität oder die Exterme. Es ist die Kontunität, das Gefühl das bleibt, egal wie groß die Wellen im Aussen auch sein mögen. Es ist das Gefühl was fernab jeglichen Bedürfnisses des Egos existiert und auch nur dort gedeiht. Liebe schränkt nicht ein, sie öffnet, sonst ist es keine Liebe sondern ein Geschäft auch wenn der Kapitalismus oder unsere Angst, uns gern das Gegenteil einredet.
Alles in Allem beste Vorraussetzungen für ein erfolgreiches und liebevolles Leben und einem echten Neustart, der nicht wieder irgendwelchen ungreifbaren Mustern und Dämonen folgt. Aber das aller Schönste, ich muss mein Leben nie wieder selbst ruinieren, nur weil mir ein gewisses Drama schon in die Wiege gelegt wurde, das abschreckende Beispiel reicht für das restliche Leben.
PS: Wenn ihr euch fragt, was aus ihm geworden ist. Nein, er hat keinerlei direkten Konsequenzen davon getragen. Er lebt noch immer im Paradies und hat 2 Wochen nachdem er das letzte Mal versucht hat, sich nackt zu mir ins Bett zu legen schon daran gearbeitet, die Nächste aus ihrer Beziehung zu drängen. Böse Zungen behaupten, sogar noch früher
Was Ihm anscheinend auf die haargenau gleiche Masche des guten Freundes nach nicht einmal 2 Monaten wieder gelungen ist. Diesmal hat er sich nur bereits eine Mutter ausgesucht mit 2 ganz kleinen Kindern. Hat wohl gemerkt, dass ihm Schwangerschaftsbegleitung vielleicht doch nicht so liegt 🙂 Es war trotzdem hart zu sehen, vor allem weil Sie 2 ganz kleine Kinder hat und ich aus sehr leidvoller Erfahrung weiss, dass sein Wahn und Eifersucht auch nicht bei seinem eigenen Kind endete. Bleibt zu hoffen, dass Sie es aufgrund ihrer Kinder rascher erkennt, was da wirklich Sache ist. Ehrlich, ich war aber auch erleichtert, weil ich hoffte er würde jetzt zumindest ganz von mir ablassen. Was soll ich sagen, leider nicht genug um meine restlichen Sachen rauszurücken, aber das war eigentlich vorher schon klar. Wenn er schon mich nicht mehr haben kann dann zumindest mein Zeug. Tja, so kam ich zu der letzten großen Lektion, die wieder ein paar potentiell destruktive Muster bei mir gelöscht hat.
EIGENSCHUTZ vor FREMDSCHUTZ. Vielleicht sagen doch mal ein paar Nachbarn was, wenn wieder eine lebenslustige Frau zum Geist ihrer selbst wird. Und selbst wenn nicht, gibt es wenigstens bereits einen Akt wegen häuslicher Gewalt bei der örtlichen Polizei und mehr ist schon nicht mehr meine Aufgabe. Zuerst sich selbst retten, die Lektion war hart aber unbedingt notwendig!
PPS: Solltet ihr so eine Geschichte in eurem Umfeld mitbekommen und genauso wie die 500 Seelen aus diesem Kuhdorf reagieren, nämlich gar nicht, mein herzlichen Glückwunsch zur Mittäterschaft. Genau wegen diesem fast schon notorischen Wegschaun haben es Täter so leicht ihr Konstrukt aus Lügen überhaupt so lange Aufrecht zu erhalten.
Und zum Abschluß ein berühmtes Zitat von einer sehr großartigen Frau, welches nicht passender und eleganter zusammenfassen könnt, was ich umständlich mit soviel mehr an Worten versucht habe zu erklären und das bereits vor 100 Jahren!
Niemand ist Frauen gegenüber aggressiver und herablassender als ein Mann, der seiner Männlichkeit nicht ganz sicher ist (Simone de Beauvoir 1908)
Und nie wirkt eine Frau bedrohlicher auf einen Mann, als wenn Sie sich ihrer eigenen Stärke und Kraft bewusst ist. Amyiluu 2019